Ziel des Projekts ist es, einen bedeutenden Beitrag zur literaturwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit George Orwells Roman 1984 zu leisten, indem ein plattformübergreifender Ansatz verfolgt wird.
Das Projekt umfasst eine literarische Analyse anhand fotografischer Mittel sowie die Erstellung eines Magazins in Verbindung mit Social Media und einer Website.
Der Roman 1984 des britischen Schriftstellers George Orwell soll als Beispiel für „Überwachung als Spektakel“ dargestellt werden. Es wird empfohlen, 1984 nicht aus der Perspektive des Widerstands, sondern aus der Sicht des Erzählers zu betrachten – einer Perspektive, die sich an den im Text eingebetteten Warnungen orientiert – und aufzuzeigen, dass es sich um eine soziale und politische Kritik an totalitärer Kontrolle, dem Verlust von Individualität und der Manipulation von Wahrheit handelt. Darüber hinaus sollen Mechanismen dieser Kontrolle fotografisch-literaturkritisch visualisiert werden – ein Ansatz, der bisher nicht realisiert wurde. Es ist unbedingt darauf zu verzichten, explizite politische Propaganda oder historisch belastete Bildmotive einzusetzen. Stattdessen ist die Atmosphäre allgegenwärtiger Ungewissheit und Spannung, die Orwells Erzählung prägt, zu bewahren. Es wird empfohlen, nur Andeutungen zu machen und die Interpretation der Bilder den Betrachterinnen und Betrachtern zu überlassen. Ziel dieser Aufgabe ist es, die inhärenten Widersprüche einer Gesellschaft offenzulegen, die auf absoluter Macht und permanenter Überwachung basiert.
George Orwells Nineteen Eighty-Four (1949) zählt zu den einflussreichsten politischen Romanen des 20. Jahrhunderts und hat sowohl die literaturwissenschaftliche Forschung als auch gesellschaftliche Debatten nachhaltig geprägt. Die literarische Kritik konzentriert sich dabei vor allem auf die Darstellung des Totalitarismus, die Manipulation von Wahrheit und die entmenschlichenden Auswirkungen moderner Machtstrukturen. Kritiker betonen Orwells Fähigkeit, politische Warnungen mit einer eindringlichen Erzählweise zu verbinden und die dystopische Literatur zu einem Medium moralischer und gesellschaftlicher Reflexion zu machen.
Einige Wissenschaftler interpretieren den Roman als direkte Reaktion auf den Stalinismus und den Aufstieg des Faschismus in Europa, während andere seine universelle Bedeutung hervorheben – als Kritik an Überwachung, Propaganda und dem Verlust von Individualität. Begriffe wie „Big Brother“, „Neusprech“ und „Doppeldenk“ sind in den allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen und verdeutlichen den anhaltenden kulturellen Einfluss des Werks.
Zugleich weisen einige Kritiker auf mögliche Schwächen des Romans hin: die Trostlosigkeit der dargestellten Welt, die geringe Ausarbeitung weiblicher Figuren und das nahezu vollständige Fehlen von Hoffnung. Dennoch werden diese Kritikpunkte meist im Bewusstsein der außergewöhnlichen Wirkungskraft des Romans formuliert.
Insgesamt betrachtet die vorherrschende literaturwissenschaftliche Kritik Nineteen Eighty-Four sowohl als politische Prophezeiung als auch als zeitlose Allegorie. Der Roman wird nicht nur als Klassiker der dystopischen Literatur gewürdigt, sondern auch als dauerhafte Mahnung an die Zerbrechlichkeit von Freiheit und Wahrheit angesichts autoritärer Kontrolle.
Projektarbeit
WS2025/2026
Print Media Technologies (Bachelor, 7 Semester)
Team |
| Volker Jansen |
Betreuer |
| Volker Jansen |