Eine intelligente Lösung und ein starkes Team für die Entlastung von Sicherheitsbehörden
Das nun geförderte Gründungsvorhaben basiert auf dem Forschungsprojekt DOKIQ, das von der HdM gemeinsam mit dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg im Jahr 2020 initiiert und am Institute for Applied Artificial Intelligence (IAAI) umgesetzt wurde. Ziel war es, die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz zu nutzen, um die Echtheit von Identitätsdokumenten schneller und effizienter prüfen und begutachten zu können. Ergebnis des von Prof. Dr. Johannes Maucher geleiteten Forschungsprojektes ist ein KI-basiertes Assistenzsystems, das die Dokumentenprüfung beschleunigt, Fälschungszusammenhänge umfassend erkennt und erhebliche Vorteile für Sicherheitsbehörden bringt.
Das Forscherteam um die Doktoranden Daniel Grießhaber, Patrick Takenaka und Manuel Eberhardinger haben mit der Förderung nun die Möglichkeit, die Forschungsergebnisse, die bereits in verschiedenen Landeskriminalämtern getestet werden, in ein skalierbares Produkt zu entwickeln und sich auf dem anspruchsvollen Markt der Software für Sicherheitsbehörden zu etablieren. "Wir freuen uns sehr über das entgegengebrachte Vertrauen des EXIST Projektträgers und des Landeskriminalamt Baden-Württemberg in unser Vorhaben. Für uns eröffnet sich dadurch eine einzigartige Gelegenheit einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung in Deutschland zu leisten und dabei das hochaktuelle Problem überlasteter Behörden und damit verbundener langer Bearbeitungszeiten durch intelligente Lösungen anzugehen." erklärt Patrick Takenaka.
Für die Unternehmensgründung haben sie sich Verstärkung an Bord geholt mit Sebastian Franze, einem erfahrenen Software-Vertriebler und Rolf Fauser, Kriminaltechniker und ehemaliger Vorsitzender der Document Expert Working Group – dem höchsten Fachgremium im Bereich der Dokumentenforensik auf internationaler Ebene, das sich aus Polizeilaboren aus 38 Ländern zusammensetzt. Prof. Dr. Johannes Maucher begleitet die Ausgründung weiterhin als Mentor und verantwortet die Schnittstelle zwischen Ausgründungsvorhaben und der weiteren Forschung im Themengebiet am IAAI „Ich bin außerordentlich stolz auf mein Team, das mit dieser Förderung die Chance erhält, seine exzellente Forschung in ein marktreifes Produkt zu überführen und freue mich auf die weitere Forschungspartnerschaft" so Prof. Dr. Johannes Maucher.
Gründung aus der Forschung – eine neue Chance für die HdM
In den vergangenen Jahren hat die HdM ihre Forschungsanstrengungen kontinuierlich intensiviert. Auch der Erfolg beim EXIST-Forschungstransferprogramm zeigt, dass diese Bemühungen nun Früchte tragen und vielversprechende Ausgründungsprojekte hervorbringen. Der Rektor der HdM, Prof. Dr. Alexander W. Roos, betont: "Die Bewilligung unseres ersten EXIST-Forschungstransfers ist ein bedeutender Meilenstein für die Hochschule der Medien. Sie bestätigt die Qualität unserer Forschungsarbeit und unseres Startup Centers und zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, Innovationen aus der Wissenschaft in die Praxis zu überführen." Erklärt Prof. Dr. Alexander W. Roos.Das Startup Center der HdM begleitet das Team seit Sommer 2024 bei der Geschäftsmodellentwicklung und Vorbereitung der Finanzierung und steht nun auch in der Förderlaufzeit als Sparringspartner für das Gründungsteam zur Verfügung. "Während der Antragstellung haben wir unseren Prozess für den IP-Transfer optimiert. Dies hat nicht nur den Antrag von DOKIQ gestärkt, sondern legt auch den Grundstein für zukünftige erfolgreiche Ausgründungen.“ so Johanna Kutter, die die Ausgründungsförderung und -beratung im HdM Startup Center verantwortet und die aufwändige Antragsstellung koordinierte. Mit dieser Förderung setzt die HdM ein klares Zeichen für die Zukunft und zeigt, dass sie ein attraktives Umfeld für forschungsbasierte Gründungen bietet.
Über das Förderprogramm EXIST-Forschungstransfer.
EXIST-Forschungstransfer wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert. Es besteht aus zwei Förderphasen: In der ersten Förderphase sollen Forschungsergebnisse mit Gründungspotenzial weiterentwickelt werden. Ziel ist es, Fragen in Zusammenhang mit der Umsetzung wissenschaftlicher Ergebnisse in technische Produkte und Verfahren zu klären, die darauf basierende Geschäftsidee zu einem Businessplan auszuarbeiten und die geplante Unternehmensgründung vorzubereiten. In der zweiten Förderphase stehen weiterer Entwicklungsarbeiten, die Aufnahme der Geschäftstätigkeit sowie die Vorbereitungen für eine externe Unternehmensfinanzierung im Fokus.Über EXIST-Forschungstransfer können Personalausgaben für maximal vier Personalstellen sowie Sachausgaben in Höhe von 250.000 € finanziert werden. Der Förderzeitraum (Phase 1) beträgt grundsätzlich bis zu 18 Monate.