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Erste EXIST-Forschungstransfer-Förderung für ein Ausgründungsprojekt der Hochschule der Medien

Erste EXIST-Forschungstransfer-Förderung für ein Ausgründungsprojekt der Hochschule der Medien

Das Gründungsvorhaben DOKIQ wird seit dem 1. Juli 2025 im Programm EXIST-Forschungstransfer mit rund 730.000 Euro gefördert. Es basiert auf dem gleichnamigen Forschungsprojekt, das die Hochschule der Medien (HdM) und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg 2020 initiiert haben. Ziel der Forschenden war es, die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz zu nutzen, um die Echtheit von Identitätsdokumenten schneller und effizienter prüfen zu können. 

Mit der Förderung kann das Team um die Doktoranden Manuel Eberhardinger, Daniel Grießhaber und Patrick Takenaka nun seine Forschungsergebnisse zu einem Produkt weiterentwickeln und auf dem Markt der Software für Sicherheitsbehörden etablieren. DOKIQ wird seit 2020 bereits in den Landeskriminalämtern von Baden-Württemberg und Hessen getestet. Seit diesem Jahr ist auch das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen dabei.

Patrick Takenaka, Sebastian Franze, Manuel Eberhardinger, Daniel Grießhaber, Johanna Kutter, Prof. Dr. Johannes Maucher und Rolf Fauser (von links, Foto: HdM Stuttgart / Lovis Pangratz)

Intelligente Lösung zur Entlastung von Sicherheitsbehörden

Das Forschungsprojekt DOKIQ wurde unter Leitung von Prof. Dr. Johannes Maucher am Institute for Applied Artificial Intelligence (IAAI) der HdM umgesetzt. Das Ergebnis ist ein KI-basiertes Assistenzsystem, das die Dokumentenprüfung beschleunigt, Fälschungszusammenhänge umfassend erkennt und erhebliche Vorteile für Sicherheitsbehörden bringt. "Wir freuen uns sehr über die EXIST-Forschungstransfer-Förderung. Damit haben wir eine einzigartige Gelegenheit, einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung in Deutschland zu leisten. Mit DOKIQ können wir das hochaktuelle Problem überlasteter Behörden und den damit verbundenen langen Bearbeitungszeiten durch intelligente Lösungen angehen", erklärt Patrick Takenaka.
  
Für die Unternehmensgründung haben sich die Doktoranden Verstärkung an Bord geholt: Sebastian Franze, ein erfahrener Software-Vertriebler, und Rolf Fauser, Kriminaltechniker und ehemaliger Vorsitzender der Document Expert Working Group – dem höchsten Fachgremium im Bereich der Dokumentenforensik auf internationaler Ebene, das sich aus Polizeilaboren aus 38 Ländern zusammensetzt, zählen zum Team. 

Prof. Dr. Johannes Maucher begleitet die Ausgründung als Mentor und verantwortet die Schnittstelle zwischen Gründungsvorhaben und der weiteren Forschung im Themengebiet am IAAI. „Ich bin außerordentlich stolz auf mein Team, das mit dieser Förderung die Chance erhält, seine exzellente Forschung in ein marktreifes Produkt zu überführen. Ich freue mich auf die weitere Forschungspartnerschaft," so Maucher.

Gründung aus der Forschung

In den vergangenen Jahren hat die HdM ihre Forschungsanstrengungen kontinuierlich intensiviert. Der Erfolg beim EXIST-Forschungstransfer-Programm zeigt, dass diese Bemühungen Früchte tragen. "Die Bewilligung unseres ersten EXIST-Forschungstransfers ist ein bedeutender Meilenstein für die HdM. Sie bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, Innovationen aus der Wissenschaft in die Praxis zu überführen. Sie steht für die Qualität unserer Forschungsarbeit und unseres Start-up Centers. Wir bieten ein attraktives Umfeld für forschungsbasierte Gründungen“, erklärt der Rektor der HdM, Prof. Dr. Alexander W. Roos. 

Das Start-up Center der HdM begleitet das Team seit Sommer 2024 bei der Geschäftsmodellentwicklung und Vorbereitung der Finanzierung und steht auch in der Förderlaufzeit als Sparringspartner zur Verfügung. "Während der Antragstellung haben wir unseren Prozess für die Technologieübertragung optimiert. Dies hat den Antrag von DOKIQ gestärkt und legt auch den Grundstein für zukünftige erfolgreiche Ausgründungen“, berichtet Johanna Kutter. Sie verantwortet die Ausgründungsförderung und -beratung im HdM Start-up Center und hat die Antragsstellung koordiniert.

Zum Förderprogramm

EXIST-Forschungstransfer wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert. Es besteht aus zwei Förderphasen: In der ersten sollen Forschungsergebnisse mit Gründungspotenzial weiterentwickelt werden. Ziel ist es, Fragen in Zusammenhang mit der Umsetzung wissenschaftlicher Ergebnisse in technische Produkte und Verfahren zu klären, die darauf basierende Geschäftsidee zu einem Businessplan auszuarbeiten und die geplante Unternehmensgründung vorzubereiten. In der zweiten Förderphase stehen Entwicklungsarbeiten im Fokus, die Aufnahme der Geschäftstätigkeit sowie die Vorbereitungen für eine externe Unternehmensfinanzierung. 

Über EXIST-Forschungstransfer können Personalausgaben für maximal vier Personalstellen sowie Sachausgaben in Höhe von 250.000 Euro finanziert werden. Der Förderzeitraum beträgt bis zu 18 Monate.