Zukunftsweisende Talente
Zwei HdM-Alumni in den Top 40 unter 40
Seit 2007 kürt das Wirtschaftsmagazin „Capital“ jedes Jahr 40 herausragende Talente unter 40 in den Kategorien Management, Unternehmen, Politik und Gesellschaft. Dieses Jahr wurden zwei ehemalige Studierende der Hochschule der Medien Stuttgart (HdM), Laila Zohaib und Jannis Poestges, in den Kategorien Gesellschaft und Management ausgezeichnet. Beide studierten im Bachelor Medienwirtschaft.
Laila Zohaib wird für ihre Gründung von der Non-Profit-Initiative „The Migrant Accelerator“ in der Kategorie „Gesellschaft“ von „Capital“ gekürt. Die Initiative unterstützt Menschen mit Migrationshintergrund, die entweder schon länger oder erst seit kurzer Zeit in Deutschland sind, bei der Gründung eines Startups. „Eine absolute Ehre“, findet Zohaib, „dass wir mit einem Projekt, das migrantische Startups fördert neben so vielen weiteren klugen Köpfen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik ausgezeichnet wurden.“
Für ein offenes Startup-Ökosystem
Die Idee für „The Migrant Accelerator“ kam Laila Zohaib während ihrer Zeit im Startup Center der HdM. Dort arbeitete sie neben ihrem Bachelorstudium in Medienwirtschaft, mittlerweile Digital- und Medienwirtschaft, als Werkstudentin und stieg nach dem Master in Medienmanagement als Startup Coach ein. In dieser Rolle baute sie das Investorennetzwerk auf und besuchte zahlreiche Events. Eins fiel ihr dabei auf: Menschen mit Migrationshintergrund sind in der Gründerszene unterrepräsentiert. „Ich wollte mich dafür einsetzen, dass internationale Talente, die in Deutschland gründen möchten, auch passende Zugänge erhalten, um hier durchzustarten. Dazu braucht es ein Netzwerk aus Mentor*innen und Investor*innen.“ Im Startup Center der HdM pitcht sie ihre Idee für „The Migrant Accelerator“ und findet sofort Unterstützung. „Ich glaube es ist essenziell, dass es Leute gibt, die ihre Türen öffnen und Brücken bauen“, meint Zohaib. „Nur so können wir das Startup-Ökosystem für Neuankömmlinge und migrantische Studierende öffnen, die eben noch kein eigenes Netzwerk haben, wo es Sprachbarrieren und Diskriminierung gibt oder keine klaren Prozesse bei der Visavergabe bestehen.“ Zohaib betont, wie dankbar sie für die Unterstützung des Startup Centers der HdM, des Projektträgers Jülich und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie ist: „Ohne diese Unterstützung wäre es nie möglich gewesen das Projekt auf Bundesebene auszuführen.“
Talente der Medienwirtschaft
Jannis Poestges, ein weiterer Alumnus der HdM, wird von „Capital“ als einer der Top 40 unter 40 Talente in der Kategorie „Management“ ausgezeichnet. „Es hat mich extrem geehrt und auch kurz emotional gemacht. Diese Auszeichnung fühlt sich wie ein großes Privileg an und hat bei mir vor allem eines ausgelöst: Dankbarkeit“, beschreibt Poestges. Auch er studierte an der HdM Medienwirtschaft und machte sein Auslandssemester an der University of Oregon. Schon damals merkte er, wie sehr ihn vor allem internationale Perspektiven interessieren. Nach einem Masterstudium in London startete seine Karriere bei Google und führte über Stationen bei YouTube Sales und Spotify zu Netflix.
Wirtschaft, Kreativität, Technologie und ein starkes Netzwerk
Bei Netflix leitet Jannis Poestges heute einen Teil des Sales Team und baut das Advertising Geschäft auf. Die Kontakte zu Netflix entstanden dabei über das HdM-Netzwerk. „Rückblickend ist meine Laufbahn fast ein Abbild dessen, wie das Studium Medienwirtschaft angelegt ist“, meint Poestges und erklärt, dass ihm an der HdM schon früh bewusst wurde, wie wichtig die Verbindung von Wirtschaft, Kreativität und Technologie sei. „Genau dieses Dreieck zieht sich von Google über Spotify bis zu Netflix und prägt meinen Weg bis heute.“ Die spannendste Zeit seiner Laufbahn hat Poestges bisher bei Netflix, wo er bei Netflix Ads in Deutschland von Beginn an den Aufbau mitgestalten konnte. Jannis Poestges erzählt, dass er sich bis heute mit der HdM verbunden fühlt. Nicht nur, weil er dort die fachlichen Grundlagen für seine Karriere erlangte, sondern auch viele Freundschaften fürs Leben fand. Eine Sache, die er noch loswerden möchte: „Ich möchte unbedingt dazu ermutigen, über den Tellerrand hinaus zu schauen und sich auch aus dem Privatsektor für gesellschaftliche Themen, Demokratie oder Medienfreiheit einzusetzen!”